Hardware in agilen Entwicklungsprozessen

Ein Bericht vom Treffen der Agile Saxony Community am 03.05.2016

Über Sinn und Unsinn von Software in agilen Entwicklungsprozessen wird gelegentlich diskutiert. In unserem letzten Treffen der Agile Saxony Community am 03.05.2016 wollten wir wissen, welche Arten von Hardware uns in agilen Entwicklungsprozessen unterstützen und begleiten. Ohne darüber nachzudenken, nutzen wir verschiedene Arten von Hardware in unserem Alltag. Dementsprechend unterschiedlich waren auch die Impulsvorträge zum Thema „Hardware in agilen Entwicklungsprozessen“. Sie reichten von riesigen, digitalen Aufgabenboards über Visualisierungen mit Hilfe von kleinen, selbstgebastelten Gadgets bis hin zu klassischen Flipcharts und Sticky Notes.

Treffen der Agile Saxony Community am 03.05.2016 / Foto: Susan Kindler

ETEO – Ein Team Ein Office

Zu Beginn des Abends stellte ich das Konzept ETEO vor, welches auf den gesammelten Erfahrungen der Saxonia Systems AG mit agilen und verteilten Team basiert. Ein Bestandteil ist der verteilte Projektraum, welcher mit Kameras und riesigen Monitoren ausgestattet ist, um den Eindruck eines gemeinsamen Projektraums zu erwecken. Transparenz und Synchronisation sind gerade in verteilten Teams eine besondere Herausforderung. Gleichzeitig ist auch den Entwicklern der Saxonia Systems AG das haptische und visuelle Erlebnis beim Daily Scrum wichtig. So entstand das eteoBoard, welches wir an dem Abend in Kombination mit einer Videokonferenz ausprobierten. Vor diesem Hintergrund besteht der ETEO-Projektraum aus zahlreicher Hardware, um die Bandbreite der Kommunikation und die Qualität der Zusammenarbeit zu verbessern. Schließlich nutzten wir das vorbereitete Setting, um mit zwei Teilteams und einem digitalen Whiteboard eine Aufgabe in einem verteilten Team zu lösen. Dabei spürten die Teilnehmer einen Teil der technischen und gruppendynamischen Herausforderungen, denen verteilte Teams üblicherweise begegnen.

Team Challenge am eteoBoard / Foto: Vincent Tietz

Agile Hardware

Steffen Gemkow beeindruckte uns mit kleinen Bauteilen, mit denen man tolle, dynamische Visualisierungen selbst basteln kann. Mit Hilfe von LEDs und Platinen, z. B. mit Akku, USB- und WiFi-Anschluss, kann der Stand des Build-Servers oder allgemein die Stimmung im Team auf kreative Art und Weise visualisiert werden. Dies kann schließlich zu mehr Motivation im Team führen, wenn diese a) selbst die Geräte bauen und sie b) an oder in ihrem Büro aufhängen und somit für Transparenz unter den Kollegen sorgen. Steffen versicherte, es sei ganz einfach die Bauteile zusammenzustecken und zu programmieren. Er zeigte uns ein paar Beispiele, welche man auch unter http://www.agile-hardware.de/category/projekte/ nachlesen und nachbauen kann. Der Klassiker ist die Build-Ampel, welche über einen RSS-Feed des Build-Servers mit dem aktuellen Status versorgt wird. Auf dieser Grundlage und mit einer LED-Matrix lassen sich jedoch auch ganz unkonventionelle Visualisierungen realisieren. Schließlich verwies Steffen auf die Seite ITEDD, welche auch in Zukunft dazu dienen soll, die Events von Agile Saxony zu koordinieren.

„Agile Hardware“ mit und von Steffen Gemkow / Foto: Susan Kindler

Build-Ampel, LED-Matrix und Lichtorgel / Foto: Vincent Tietz

Die klassische „Hardware“: Flipchart & Visualisierungen

Susan Kindler bildete den Rahmen der Veranstaltung sowohl zu Beginn als auch am Ende. Flipcharts und Coaching Poster sind im wahrsten Sinne des Wortes die Klassiker unter der Hardware in agilen Entwicklungsprozessen. Susan eröffnete die Sitzung mit einem Stimmungsposter, welches einen lockeren Einstieg und die Gelegenheit zum Kennenlernen bot. Zum Ende der Veranstaltung versuchten wir, weitere Anlässe für Visualisierungen in agilen Projekten zu finden. Beispiele waren Stören- bzw. Nicht-Stören Gadgets und eine Leuchtsirene für das Stand-Up, Rollensignale (z. B. für den aktuell zuständigen 3rd-Level-Support), Wortmeldungen, Stimmungsbarometer, Emoticon-Board, Lob- bzw. „Schwarze-Peter“-Karten, Teamregeln und Projektzustand (z. B. als Insel) wurden ebenfalls genannt. Schließlich diskutierten wir Frage, wie man neben einer Zettelwand die Impediments wirksam darstellen kann.

Wer schaut so, wie es dir gerade geht? / Foto: Susan Kindler

Fazit

Es war ein spannender und gelungener Abend nach einer langen Pause für die Agile Saxony Community. Wir bedanken uns herzlich bei der Saxonia Systems AG als Gastgeber, bei Susan Kindler für die Organisation und bei den Gästen mit ihren tollen Ideen. Dass uns die Themen nicht ausgehen, zeigte eine abschließende Diskussion: verteilte Teams, Teamkommunikation, Konfliktlösung, agile Organisationen und Holacracy wurden als Ideen eingebracht. Lassen wir uns überraschen und hoffen auf ein baldiges Wiedersehen. Über das nächste Treffen werden wir in der XING-Gruppe Agile Saxony oder auf Twitter informieren.

Herzlichen Dank an Susan Kindler für die Erlaubnis, ihre Bilder in diesem Beitrag zu veröffentlichen.

Vincent Tietz

Ich bin Agile Coach und Teamleiter bei OSP in der Otto Group in Dresden. Ich bin u. a. für die Agile Organisationsentwicklung verantwortlich, um gemeinsam mit meinen Kolleginnen und Kollegen unternehmensweite Veränderungsprozesse in Gang zu setzen. Darüber hinaus bin ich Scrum Master in einem verteilten Team.

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